Monogamie beim Menschen und Biologie





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Je zuwendungsbedürftiger die Nachkommen, desto wichtiger die Vaterrolle. In: Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America. In: American Journal of Physical Anthropology. Kulturgeschichte Friedrich Engels vertrat in Family, Private Property and the State die Ansicht, dass omnigame Frühmenschen ohne exklusive soziale oder sexuelle Bindung lebten und Kinder daher keinem Vater zugeordnet werden konnten.


Die Väter können in dieser Zeit, in der das Weibchen auch nicht erneut schwanger werden kann, andere Partnerinnen suchen. Monogam zu leben, ist also durchaus sinnvoll, auch wenn es rein evolutionär nicht hinlänglich erklärbar ist.


Was ist Monogamie? - Barash: In: The American Naturalist.


Andere Frage: Können wir nicht oder wollen wir nicht treu sein. Angesichts der Tatsache, dass die Hälfte aller Männer und Frauen in einer festen Beziehung schon einmal fremdgegagen sind, beweist ja zumindest schon einmal, wie verbreitet Untreue heutzutage ist. Liegt sie uns also in unseren Genen, können wir nicht anders, aufgrund unserer biologischen Programmierung, als nach Abflauen der heißen Verliebtheitsgefühle Ausschau nach »Frischfleich« zu halten. Ist es womöglich sogar völlig verfehlt, auf sexuelle Treue zu pochen, weil es wider unsere eigentliche Natur ist. Oder sind das eher faule Ausreden für mangelnde Triebkontrolle und der Tatsache, dass lange Beziehungen zwangsläufig eben langweilig werden und wir dieser Tage danach streben, monogamie bei menschen unterhalten zu werden, auch in der Liebe. Wenn wir Untreue als genetisch bedingt betrachten, dann seien wir ziemlich schnell bei der Steinzeittheorie — und die sei genauso altbacken, wie es ihr Name vermuten lässt. Dabei wird Fremdgehen, so schreibt Andrea Bräu in »« in der Regel so begründet: In Urzeiten erlegten Männer, also Jäger und Sammler, ihre Beute mit Händen, später mit Waffen. Ähnlich verfuhren sie mit Frauen, die sie sich in ihre Höhle holten, wann immer es sie danach gelüstete. Und zwar auch so viele wie möglich, denn auch in Bezug auf Frauen waren Männer Sammler, wenn auch in genetischer Mission. Schließlich, so Bräu, mussten sie ihre Gene so breit streuen wie möglich, um sich zahlenmäßig eine riesige Nachkommenschaft und damit beste Überlebenschancen für das eigene Erbgut zu sichern. Diesen Zeiten seien wir aber längst entwachsen, wir leben nicht mehr in Höhlen oder großen Sippen zusammen, biologisch betrachtet ist es gar nicht von Vorteil, mit vielen verschiedenen Partnern Nachwuchs zu zeugen — man denke nur an die ökonomischen Folgeschwierigkeiten. Alles auf die Natur zu schieben, ist wohl eine einfache Ausrede, die bei näherer Betrachtung überhaupt nicht mehr zieht. Bräu bezweifelt zudem, ob uns Theorien über genetisch vorprogrammierte Untreue überhaupt weiterhelfen. Was bringt es denn einer betrogenen Ehefrau, wenn man ihr sagt »Dein Mann konnte nicht anders, evolutionsbiologisch bedingt musste er einfach fremdgehen«. Klar spielt das biologische Moment eine nicht zu unterschätzende Rolle beim Fremdgehen, meint dagegen Gerti Senger. Dieses bestimme noch immer zumindest latent unsere Fortpflanzungspraktiken, worunter im weiteren Sinne natürlich auch das Fremdgehen fällt. Nach heutigem wissenschaftlichem Stand, so Senger, drehe sich doch alles um die Arterhaltung. Sex mache Evolutionsforschern zufolge Spaß, damit wir ihn öfter praktizieren, Liebesgefühle sollen als Überlebensfaktor Mann und Frau zusammenhalten, damit sie den Nachwuchs großziehen, schreibt Senger in. Auch wenn wir natürlich dem Steinzeitalter längst entwachsen sind, wirken bei uns doch noch genetische Faktoren nach — ob wir wollen oder nicht. Ein Indiz sieht Senger etwa in dem Zusammenhang zwischen Alter und Bereitschaft zu einer außerehelichen Affäre: Bei Männern steige Untersuchungen zufolge die Bereitschaft, fremdzugehen ab dem 40. Bei Frauen dagegen sei ein Seitensprung vor dem 40. Lebensjahr am wahrscheinlichsten, danach nehme deren Bereitschaft zum Fremdgehen ab. Eine biologische Erklärung hierfür ist, dass Frauen vor der Menopause, also grob gerechnet vor der magischen 40er-Grenze, fruchtbarer sind und die Möglichkeit, mit einem anderen, womöglich genetisch besser ausgestatteten Mann, noch einmal Nachkommen zu zeugen, eher besteht, als später. Das goldende Zeitalter der Untreue beginne beim Mann erst dann, wenn das der Monogamie bei menschen sich langsam seinem Ende zuneige — auch hier sei die genetsiche Prägung unübersehbar: Was den Fortpflanzungserfolg seiner Gene anbetreffe, mache es für den Mann gerade dann viel mehr Sinn, sich eine jüngere Frau zu suchen. Laut Senger gibt es zwar vielleicht keinen genetischen Zwang zum Fremdgehen, sehr wohl aber eine evolutionsbiologische Prägung. Ja, wo leben wir denn, in dunklen Höhlen mit behaarten Steinzeitmenschen. Nein, liebe Leute, Catherine Herriger hält nicht viel von derartigen Verallgemeinerungen. Ein ungemein beliebter Nebenschauplatz beim Thema Fremdgehen sei die These, dass sexuelle Treue beim Menschen nicht nur langweilig, sondern sogar biogenetisch belegbar eine totale Illusion sei, schreibt Herriger in. Der Grundtenor ist immer derselbe: Männer, so lautet die biogenetische These, müssten zwecks Sicherung ihrer Nachkommenschaft ihre kostbaren Spermien möglichst breit streuen, Frauen dagegen für sich und ihren zukünftigen Nachwuchs die Obhut eines zuverlässigen Ernährers und Beschützers finden, um den dann möglichst lange an sich zu binden. Das sind aber armselige Schutzbehauptungen für ein Phänomen, dass sich nicht so einfach mit genetischer Vorprogrammierung rechtfertigen lässt. Damit wären Fremdgeher gleich welchen Geschlechts ja fein aus dem Schneider — allerdings würden sie sich damit laut Herriger auf eine Stufe mit instinktgesteuerten Tieren stellen. Und wir seien doch selbstbestimmte Homo sapiens und Triebkontrolle ein wesentlicher Bestandteil unserer Evolution — denn auch wir haben uns weiterentwickelt. Triebbedingtes Bespringen, schreibt Herriger, sei längst passé und der Jahrmillionen-Irrtum schlechthin. Der Fortpflanzungstrieb steht der Monogamie im Wege — wenn solche Behautungen angestellt werden, wird oft auch der Vergleich zu unseren nahen und fernen Verwandten im Tierreich gezogen. Dort, so die These, sei Treue ziemlich kontraproduktiv, denn letzlich geht es bei den Tieren um Arterhaltung und Vermehrung um jeden Preis. Durch die Brille der Monogamie betrachtet, herrsche dort eine gewaltige Unordnung, erklären Lisa Fischbach und Holger Lendt in. Es gebe zwar Tierarten, wie etwa Vögel, bei denen es zumindest was die Aufzucht der Nachkommenschaft anbetrifft, so etwas wie Treue gibt. Allerdings dominiert im Tierreich die Untreue. Wir mögen Treue und Monogamie für gottgegeben und natürlich halten, bei näherer Betrachtung erweise sich das jedoch als Trugschluss, schreiben die Autoren. Naturgegebene Treue gebe es nicht, unsere nächsten Verwandten aus dem Tierreich seien sehr sexuelle Wesen, auch bei Arten, bei denen es zu festen Bindungen komme, sei sexuelle Untreue an der Tagesordnung. Was aber kein Freifahrtschein für Fremdgehen sei, denn bei uns komme zu der biologischen Vorbelastung als fortpflanzungsfreudiges Wesen noch ein wesentlicher Faktor hinzu: die Kultur. Und die trägt einen großen Teil dazu bei, dass wir Treue als etwas Gegebenes ansehen. Die genetische Prägung lässt sich Fischbach und Lendt zufolge also monogamie bei menschen als biologische Hardware bezeichnen, beim modernen Menschen allerdings ist das Betriebssystem bereits installiert und das gibt uns als Datensatz Treue vor. Die biologische Funktion der Lust liege in der Fortpflanzung, schreibt Professor Franz Josef Wetz in. Sie habe sich in der Evolution herausgebildet, damit sich Individuen überhaupt mit einem passenden Partner der eigenen Art vereinen. Das romantische Verliebtsein entwickelte sich dagegen, um die Paarungsenergie zwischen den Personen zu erhalten. Im Tierreich ginge es dabei auch immer um sexuellen Wettkampf: Wer hat den Längsten und Größten, wer setzt sich gegenüber potenziellen Mitbewerbern durch, wessen Samen macht das Rennen. Dieser Mechanismus, so Wetz, wirke beim Menschen fort, allerdings seien wir durch kulturelle Überformung und eine gewisse Normierung des partnerschaftlichen Zusammenlebens auf andere Werte, nämlich die Monogamie, geeicht. Trotzdem würden die elementaren Kräfte unserer Natur immer wieder die Pforten der Kultur, die sich gegen die Gewaltsamkeit des Extremen verschlossen haben, sprengen. Etwa, weil Liebe ein Verfallsdatum hat — hat sie ihren Zweck als Paarkleister erfüllt, lassen erotische Leidenschaft und Lust zwangsläufig nach und dann kann durchaus unsere Natur, und damit unsere evolutionsbiologische Prägung, wieder durchbrechen. Eigentlich ist es doch völlig monogamie bei menschen, ob Treue zu unserem biologischen Grundprogramm gehört oder nicht. monogamie bei menschen Wichtig ist vielmehr, ob wir Treue als Wert in monogamie bei menschen eigenen Leben anerkennen. Das kann man aus den Überlegungen von Wolfgang Krüger zum schließen. Der Frage nach der evolutionsbiologischen Programmierung widmet er sich nicht, ihn interessiert vielmehr, aus welchen biografischen Gründen Menschen fremdgehen. Treue beruhe auf einer inneren Einstellung, sei ein Bekenntnis zu einem einzigen Partner und erfordere viel Kraft — der Wille ist wichtiger als der Trieb, der in uns allen steckt. Aber gerade das unterscheidet uns ja von den Tieren: Wir können unser Verhalten reflektiert betrachten und es interpretieren. Wer sich bewusst für Treue entscheidet und Versuchungen — die uns alle irgendwann und irgendwie einmal ereilen — widersteht, zeige eine Stärke, die ihn zum emotionalen Glück befähigt. Wer der Treue keinen hohen Wert beimisst, beruft sich mitunter gerne auf biologische Erklärungen, die ihn von der Verantwortung entbinden. Dabei ist laut Krüger Treue ein Wert, dem wir subjektiv große Bedeutung beimessen sollten, weil sie uns emotional überaus bereichern kann. Auch Untreue ist ihm zufolge also eine Frage des Willens — und kein hinterhältiges Spiel der Natur. Männer sind von Natur aus untreu — Ulrich Clement hält das für Unfug. Es sei, so formuliert er es ineine beliebte Erklärung untreuer Männer, die sich wohler fühlen, wenn sie bei aller moralischer Verwerflichkeit wengistens die Natur auf ihrer Seite haben. Nicht sie selbst haben sich dann bewusst fürs Fremdgehen entschieden, sondern eine dunkle genetische Disposition hat sie in den fremden Schoß getrieben — diese Rechtfertigung mag im Einzelfall ziemlich entlastend sein. Dabei seien die biologischen Theorien gar nicht so eindeutig, schreibt Clement. Frauen seien nämlich auch von Natur aus untreu, wenn sie bessere Alternativen in Aussicht haben etwa. Außerdem gebe es bei Männern wie bei Frauen solche und solche — manche werden untreu, andere frönen ihr Leben lang der Monogamie. Aus welchen Gründen auch immer. Eine evolutionsbiologische Programmierung dahinter zu vermuten, vereinfacht das komplexe Phänomen Untreue zu sehr, meint Ulrich Clement. Der Mensch ist von Natur aus untreu — diese Annahme wird seit Urzeiten von Evolutionsbiologen verbreitet. Vor allem Männer, so die Kernthese vieler Untersuchungen, seien auf die Verbreitung ihrer Gene programmiert, um möglichst viele gesunde und überlebensfähige Nachkommen zu zeugen. Treue bei Menschen sei solange möglich, bis der Nachwuchs aus dem Gröbsten raus sei. Forschungen befassen sich seit Langem mit der Frage danach, ob es bestimmte Vorprägungen für Untreue gibt. So machten etwa schwedische Biologen ein Gen aus, das die Beziehungsfähigkeit monogamie bei menschen Männern beeinflussen soll. Ihre Untersuchungen ergaben, dass Männer, bei denen dieses Gen so verändert war, dass es einen niedrigeren Vassopressin-Spiegel verursachte, eher unverheiratet waren. Bei den Verheirateten unter ihnen häuften sich die Partnerschaftsprobleme. Davon allerdings so etwas wie ein »Untreue-Gen« abzuleiten, halten selbst die Forscher für verfehlt. Denn viele andere Faktoren spielen eine große Rolle bei der Untreue, die Berufung auf ein bestimmtes Gen ist da wohl eher den Wert einer Schutzbehauptung. Im Tierreich fanden Wissenschaftler heraus, dass die Libido eines Männchens umso mehr nachlässt, je länger er mit diesem zusammen ist. Ein neues Weibchen dagegen lässt die Libido wieder frisch erblühen — bekannt ist dieser wachsende Widerwille von männlichen Individuen einer Spezies, ohne Abwechslung immer wieder mit demselben Weibchen zu verkehren, als Coolidge-Effekt: Bei Ratten wurde nachgewiesen, dass ihr sexueller Appetitt immer weiter abnimmt, je öfter sie mit demselben Rattenweibchen kopulieren. Aber nun mal wieder zu uns Menschen: Rein theoretisch, das belegen Untersuchungen, sind wir evolutionsbiologisch nicht auf Treue ausgerichtet. Monogamie ist ein gesellschaftliches Konstrukt, eine Hilfskonstruktion für das zwischenmenschliche Zusammenleben. Was aber nicht heißt, dass wir nicht treu sein können und Opfer unseres biologisch gegebenen Triebes sind — wenn wir es wollen, dann kann es gelingen.


Polyamorie trifft Monogamie
Die Einehe als kulturelles Phänomen Evolutionsforscher sind sich heute weitgehend einig, dass der Mensch ursprünglich nicht sexuell monogam gelebt hat. Bis ihr sexuelles Interesse schwand. Insbesondere die monotheistischen Religionen haben den Menschen die heterosexuelle Monogamie aufgezwungen. Männliche Strategien Beim Mann verändert sich das Ejakulat u. Aber gibt es überhaupt wirkliche Alternativen? Sie teilten ihre Beute mit den anderen aus der Gruppe. Die Verteilung des Samens an viele Frauen könne Männern evolutionäre Vorteile verschaffen, sagt Lars Penke. Moehlman: Jackal helpers and pup survival. Und dabei erstreckt sich der sexuelle Exklusivanspruch auch über wesentlich mehr als den Sex. Deshalb ist zu vermuten: Monogamie tat unserer Spezies gut. Bitte hilf Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfügst.